Kirchlengern, 30.09.2021

Präsident der Bundes-AWO informierte sich über Einrichtungen vor Ort

Foto: Der neue Bundesvorsitzende der AWO, Michael Groß (2.v.l.) zeigte sich gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze (3.v.l.) und dem AWO-Kreisvorsitzenden Andreas Rödel (3.v.r.) sowie Günter Lange von der örtlichen AWO (links) beeindruckt von der Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe, die ihnen von der zuständigen Bereichsleiterin Hilke Meier (Mitte) und Ihren Kolleginnen in den Einrichtungen vorgestellt wurde.

Leidenschaftlicher Einsatz für Kinder und Jugendliche

Dass ein liebevolles Zuhause das A und O für die gute Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist – ist eine Binsenweisheit. Aber es ist nicht selbstverständlich, dass Kinder auch in solch einer Umgebung aufwachsen können. Wie Familien geholfen werden kann, in denen das Zusammenleben und die Förderung der Kinder schwierig ist, zeigt eindrucksvoll die Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des AWO Kreisverbandes Herford. Hier war jetzt auf Einladung des heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze der neue Präsident der AWO, Michael Groß, zu Besuch. „Wir waren sehr beeindruckt, mit welcher Leidenschaft das AWO-Team sich vor Ort für die Kinder einsetzt. Diese Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass jedes Kind es packt“, so Schwartze.

Michael Groß ist die eine Hälfte der neuen AWO-Doppelspitze. Als frischgebackener Vorsitzender des Präsidiums informiert er sich zurzeit über AWO-Einrichtungen in der gesamten Republik. Dabei ließ er sich neben dem AWO Pflegekinderdienst im Kreis Herford auch 2 Wohngruppen - das Kinder- und Jugendhaus und die Jugendwohngemeinschaft- zwei erfolgreich arbeitende AWO-Einrichtungen vorstellen. „Es ist mir wichtig in Einrichtungen zu gehen und vor Ort auch mit den Haupt- und Ehrenamtlichen zu sprechen. Ich bekomme damit viele Rückmeldungen aus der Lebensrealität der AWO, die unendlich wichtig für meine Arbeit sind“.

Der AWO-Pflegekinderdienst im Kreis Herford betreut 70 Pflegefamilien. Die Arbeit ist davon geprägt, die Familien bei ihrer Arbeit mit den Pflegekindern zu beraten und zu begleiten. Im Auftrag des Kreisjugendamtes informiert der Fachdienst umfassend, schult und qualifiziert, wenn Familien und Einzelpersonen Pflegekinder aufnehmen wollen. Manchmal braucht es aber auch eine andere Form der Hilfen, wenn massive Krisen Kinder und Jugendliche und ihre Familien betreffen. Dann ist ein besonderer Schutz- und Förderraum wichtig, um eine Perspektive für das gesamte Familiensystem zu erarbeiten. Im AWO Kinder- und Jugendhaus in Kirchlengern werden bis zu neun Kinder und Jugendliche im Alter von 10 - 18 Jahren an sieben Tagen die Woche 24 Stunden von Fachkräften betreut und versorgt. Hier finden die Mädchen und Jungen, neben verlässlichen Tagesabläufen vor allem Ruhe und Geborgenheit und immer jemanden, den sie ansprechen können.

Die Jugendwohngemeinschaft liegt nur ein paar Hundert Meter entfernt im Zentrum von Kirchlengern. Hier werden vier Jugendliche ab 16 Jahren auf ein selbständiges Leben vorbereitet. Schon der

Einzug in die Jugendwohngemeinschaft bedeutet für die Jugendlichen ein hohes Maß an Eigenverantwortung für sich und ihre Lebensgestaltung. „Besonders beeindruckt hat mich das Gespräch mit einer jungen Frau, die in der Wohngemeinschaft lebt und in Kürze ein Freiwilliges Soziales Jahr beginnt.

Sie machte auf imponierende Weise deutlich, wie sich ihr Leben in den vergangenen Monaten zum Positiven verändert hat und sie sich mehr und mehr zutraut, ihre Zukunft erfolgreich selbst zu meistern“, so Stefan Schwartze. Besonders klar sei aber auch geworden, wie wichtig es ist, dass die Förderung durch die Jugendhilfe nicht schlagartig mit 18 Jahren aufhören darf. „Hier müssen wir noch mehr als bisher die Übergänge im Interesse der jungen Leute durchlässiger machen und fließend gestalten. Die direkte Überleitung vom Jugendamt zum Jobcenter darf keine Option sein“.